Reggae in Berlin

T.O.K. Interview 2011

TOK: Auf jeden Fall! The story has to be continued. Wir treten schon seit Jahren im 2BE Club auf. Ich weiß gar nicht ob es jetzt das vierte oder fünfte Mal sein wird. Es ist aber das erste Mal das wir hier in der neuen Location auftreten.

 

Die Show heute Abend heißt „The good old days“ und euer Durchbruch liegt auch schon eine ganze Weile zurück. Fühlt ihr euch schon als Veteranen im Geschäft?

 

TOK: Wir sind definitiv die jüngsten Veteranen im Business. (lachen) Es ist ein Segen für uns, dass unsere Gruppe inzwischen über zehn Jahre Bestand hat. Wir hatten Hits von 2001 bis 2011. Für uns bricht 2011 ein neues Kapitel an. Deswegen werden wir heute unsere Klassiker spielen, aber dem Publikum auch zeigen, was sie in Zukunft von uns zu erwarten haben. Wir werden viele neue Tunes spielen.

 

Gab es in all den Jahren auch mal großen Streit, sodass ihr daran gedacht habt auseinander zu gehen?

 

TOK: Wir streiten fast jeden Tag (lachen). It's a family ting,da gerät man schon mal aneinander, doch wir haben nie daran gedacht uns zu trennen. Jeder von uns macht auch Soloprojekte und wird dabei von den anderen Mitgliedern unterstützt. Flex hat zum Beispiel ein Album in Japan rausgebracht. Es heißt „Flex presents the Link“. Alex hat den Song „Never satisfied“ veröffentlicht und dazu ein Video gedreht und Craig nahm „Me Myself and I“ auf. Wir unterstützen uns gegenseitig.

 

Und wenn es Streit gibt, wie geht ihr damit um?

 

TOK: Hmm, gute Frage, das ist schwer zu sagen. Wir wissen einfach, dass es unsere Bestimmung ist als Gruppe zusammen zu sein. Wenn wir Meinungsverschiedenheiten haben, wissen wir, dass sie nur vorübergehend sind.

 

Ich hatte den Eindruck, dass ihr in den letzten Jahren präsenter in den USA und in Europa wart, als auf Jamaika, ist das so?

 

TOK: Nun wir waren in den letzten Jahren schon die meiste Zeit auf Jamaika, aber es stimmt schon, dass wir mehr Auftritte außerhalb hatten. Für uns ist es wirklich eine Herausforderung beide Märkte zu bedienen. Unsere jamaikanischen Fans wollen uns sehen, aber wir müssen auch an unsere Fans in anderen Ländern denken. Wir sehen uns als Botschafter der Musik und so wollen wir sie über die ganze Welt verbreiten.

Wir spielen schon noch viele Shows auf Jamaika, aber die meisten davon sind kleinere Charity Show. Oft ist der Preis, den wir als Gruppe verlangen, für die lokalen Promoter zu hoch. Außerdem wollen wir durch die Benefizkonzerte unserem Land etwas zurückgeben, denn schließlich sind wir durch Jamaika erfolgreich geworden. Wir haben zum Beispiel die „Abstinence makes Sense“-Tour mit RETV gestartet, um Teenagern einen bewussten Umgang mit Sexualität nahezubringen.

 

Ihr seid in Deutschland recht erfolgreich, doch euer Album „My Crew my Dawgs“ wurde 2008 auf den Index gesetzt. Wie habt ihr darauf reagiert?

 

TOK: Es hat uns sehr überrascht, dass wir so viel Aufmerksamkeit in Deutschland bekommen haben. Als wir das Album veröffentlicht haben, waren wir noch jung und relativ neu im Geschäft. Viele Leute haben sich auf Grund dieses Albums eine Meinung über uns gebildet, doch die, die zu unseren Konzerten gekommen sind, werden gemerkt haben, dass wir gar nicht schon schlimm sind, wie es auf dem Album wirken mag. Jetzt, da wir älter sind und mehr Erfahrung haben, wissen wir, dass wir mit unserem Handwerk verantwortungsvoll umgehen müssen. Und wir hoffen, dass in Zukunft kein Album mehr von uns auf dem Index landet.

 

Einige Leute haben sich durch das Album angegriffen gefühlt, es wurde sehr kontrovers diskutiert, habt ihr davon etwas mitbekommen?

 

TOK: Wir haben die Diskussion nicht verfolgt (sie fand ja auch hauptsächlich auf Deutsch statt). Wir wissen nur, dass jedes Mal, wenn ein Artist einen bestimmten Berühmtheitsgrad erreicht, wenn seine Stimme auf der ganzen Welt gehört wird, wird es immer Leute geben, denen das nicht gefällt. Man kann es nicht Allen recht machen. Wir haben für uns den Schluss daraus gezogen uns mehr auf Themen zu konzentrieren, die Menschen zusammenbringen, anstatt zu spalten. Wir haben den Tune „Footprints“ aufgenommen, in dem wir über Tragödien singen. Egal wessen Tragödie es ist, jeder wird durch den Song berührt. Wir bewegen uns jetzt auf einer universelleren Ebene.

 

Trotzdem werden euch einige Leute sicherlich immer noch auf diese negativen Seiten reduzieren. Wir würdet ihr heute gern gesehen werden?

 

TOK: TOK sind einfach ein paar Youths aus Jamaika, die Musik machen und damit Menschen vereinen wollen. Wir wollen Spaß haben, aber dabei auch informieren und bilden. Wir wollen die Leute zum Tanzen und Feiern bringen. Wir lieben was mir machen. We are friends for life! Das beschreibt am besten, wo wir stehen. Viele Gruppen starten ihre Karriere doch durch den Druck im Geschäft oder aus anderen Gründen lösen sie sich wieder auf. Wir können dankbar sein, dass TOK weiter Bestand hat. Wir wollen unsere Einigkeit nutzen und ein Beispiel für andere sein.

 

Woran arbeitet ihr im Moment?

 

TOK: Wir haben gerade einige neue Singles veröffentlicht. Da wäre „Friends for Life“, „Nuh so“, „Buy you a Drink“ und viele mehr. Bay-C hat gerade ein Riddim herausgebracht, der „Nyabinghi Riddim“ heißt. Tarrus Riley hat den Song „Shaka Zulu Pickney“ darauf eingesungen. Sizzla, Konshens, wir und noch viele andere Artist sind auf dem Riddim vertreten.

Dieses Jahr werden wir auch an einem neuen Album arbeiten. Seit unserem letzten ist viel Zeit vergangen und die Leute waren auf unsere neue Scheibe. So look out fi it!

 

Wann wird es veröffentlicht werden?

 

TOK: Wir haben noch kein genaues Release Datum. Im Moment stellen wir die Tracklist zusammen. Sobald es ein Datum gibt, werden wir es euch wissen lassen.