Reggae in Berlin

Tanya Stephens Interview 2015

Wie gefällt dir deine Tour so weit?


Tanya: Nun sie läuft sehr gut. Wir haben schon 2 Shows durch und soweit war es großartig.

 

Es ist schon länger her, dass du mit einer Band in Berlin performt hast?

 

Tanya: Ich bin oft auf Tour in Europa meistens mit einer Band. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal mit Band in Berlin war.

 

Hast du eine spezielle Beziehung zu Berlin bzw. magst du Berlin?

 

Tanya: Ich mag Berlin sehr, aber ich fühle mich eh zu ganz Europa hingezogen und wenn es nicht diesen kalten Winter gäbe, dann könnte ich mir vorstellen, hier zu wohnen.

 

Kannst du dir vorstellen wieder mit deutschen Künstlern zu arbeiten?

 

Tanya: Es ist schwierig so etwas zu planen. Wenn es passiert, dann passiert es. Ich habe schon öfters mit Deutschen gearbeitet, wo unter anderem einer meiner bekanntesten Songs entstand wie „ It`s a pity“ also alles ist möglich.

Dein letztes Album erschien 2013. Gibt es Pläne für ein neues Album?

 

Tanya: Also ich nehme immer Songs auf. Immer wenn ich die Chance habe einen Track aufzunehmen, bin ich dabei. Aber ich setzte mich nicht unter Druck mit einer Deadline. Denn das kreiert eine schlechte Produktion und es geht dann nur noch um die Zeit und nicht um die Songs. Ich möchte selber fühlen, wenn es sich um ein Meisterstück handelt und erst dann wird ein Album erscheinen.

 

Nach 20 Jahren im Business hast du das Gefühl, dass sich etwas für dich verändert hat neben den digitalen Sachen?

 

Tanya: Das Einzige, das wirklich stetig im Leben ist, sind Veränderungen. Veränderungen müssen da sein und wir können sie auch nicht vermeiden. Vieles verändert sich. Ich versuche da nicht so doll drauf zu achten. Ich lebe mein Leben was auch immer passieren mag, ich werde damit klar kommen und dagegen anzukämpfen ist zu viel Aufregung. Ich bin eine glückliche, gemütliche und entstpannte Person. Ich kämpfe nicht dagegen an. Aber um deine Frage zu beantworten, es muss Veränderungen geben aber ich nehme sie nicht so wahr.

 

Nach so vielen Jahren an Bühnenpräsenz bist du eigentlich immer noch aufgeregt vor der Show?

 

Tanya: Ja jede einzelne Show ist eine andere Show. Sogar am selben Ort, denn es gibt immer andere Leute. Und es haben sich nach den Jahren auch Freundschaften entwickelt. Und es ist tolle alte Freunde wiederzusehen oder auch neue Freundschaften zu schließen. Es ist immer wieder aufregend für mich weil diese Leute so viele andere Dinge tun könnten und doch entscheiden sich raus zu kommen um mit uns die Nacht zu teilen.

 

Seit wann tourst du immer durch Europa?

 

Tanya: Ich denke seit 1999.

 

Deutsche bzw. Europäer widmen sich sehr der Jamaikanischen Kultur und der Musik usw. Jamaika hat sogar eine besondere historische Verbindung mit Deutschland. Warum denkst du, dass so viele an der Kultur und Musik interessiert sind?

 

Tanya: Ich weiß eigentlich nicht wirklich warum die Verbindung zwischen Jamaika und Deutschland so eng ist, aber ich habe mittlerweile die deutsche Sprache schon sehr oft gehört und festgestellt, dass es viele Wörter gibt, die sich mit dem Jamaikanischen sehr ähneln. Ich kenne viele aus St. Elizabeth und kann erkennen, dass es mindestens 1 Dutzend Ähnlichkeiten gibt. Und deshalb denke ich auch, dass sich viele Deutsche in St. Elizbeth niedergelassen haben. Und wir haben auch ähnliche Kulturen, zumindest von dem was ich gesehen habe, aber vielleicht kenne ich auch nur die alten Deutschen „niggaz“ (lacht) aber wir scheinen doch einige Parallelen zu haben. Denn als ich mal in Schweden für einige Zeit gelebt habe, hatte ich starkes Heimweh nach Jamaika. Aber ein 2 Stundenflug nach London und dann noch ein 9 Stundenflug nach Jamaika ist keine Option, wenn man dauernd Heimweh hat. Also bin ich nach Deutschland geflogen und hing mit Rodney und Kingston Records ab. Wir gingen auf Parties, tranken Wodka. Es hat sich wie Zuhause angefühlt.

Also ich denke, dass das eine von vielen Ähnlichkeiten ist, die wir haben.


 

Danke für das Interview und viel Spaß bei der Show


 

Interview: Perry Übersetzung: MA - 29.10.2015 im Yaam