Reggae in Berlin

General Degree

General Degree beehrte am 10.07.2008 das Yaam mit seinem Besuch. Wir hatten am Tag davor die Gelegenheit ihn im Hotel zu einen kurzen Interview zu treffen.

Freust du dich auf das morgige Konzert?

Definitiv. Ich bin schon ein paar Mal hier aufgetreten und Berlin war immer eine meiner Lieblingsstädte. Die Leute sind hier voller Energie und kennen fast alle meine Songs. Es macht immer wieder Spaß hier zu sein.



Wie hat es mit „General Degree“ begonnen?

Das war Enge der 80er/Anfang der 90er. Ich habe in einem Sound System auf dem Land angefangen. Damals habe ich viel Super Cat, Professor Nuts und Lt. Stitchie gehört. Das sind sozusagen meine Vorbilder. Ich bin dann irgendwann nach Kingston gegangen, allerdings nicht wegen der Musik, sondern wegen meiner Arbeit als Schneider. Doch als ich dort war, hing ich viel in der Gegend herum, wo sich auch Capleton aufhielt bevor er bekannt wurde. Als ich dann in Kingston meinen Job verlor, bin ich zurück aufs Land gezogen und habe angefangen mich wirklich auf die Musik zu konzentrieren.

Ich habe gelesen, dass du privat hauptsächlich Rap und Soul hörst. Wie kommt es dann, dass du Dancehall machst?

Ich höre gerne Rap oder R"n"B, doch Reggae oder Dancehall in ein Teil von mir. Ich kann jede andere Musik hören, ohne mich dabei von meinen Wurzeln zu entfernen. Ich versuche jedoch mehrere Stilrichtungen in meinen Songs zu vereinen, um immer wieder Neues zu schaffen.

Wo nimmst du die Ideen bzw. die Themen für deine teilweise doch recht provokativen Texte her?

Wie auch Professor Nuts, versuche ich meine Texte möglichst zweideutig zu halten. Ich will provozieren ohne dabei zu direkt zu sein. Ich halte es für kreativer mich auf diese Weise auszudrücken. Natürlich ist es anspruchsvoller und schwieriger eine Massage rüberzubringen ohne das Kind beim Namen zu nennen, doch ich mag diese Herausforderung.

In einigen deiner Lieder singst du über wirklich ernste Themen, wie Kindesmissbrauch („Cradle Robber“). Was ist deine Intention, wenn du solche Songs produzierst?

Ich möchte die Leute aufwecken. Kindesmissbrauch ist ein Problem, das wahrscheinlich auf der ganzen Welt existiert, doch gerade in Jamaika wird darüber wenig geredet. Warum dann nicht das Thema in einem Song zur Sprache bringen? „Cradle Robber“ war ein großer Erfolg, besonders in Europa. „Almighty God“ ist ein weiteres Beispiel. Der Song ist inzwischen fast zehn Jahre alt und ich werde immer noch nach Dubplates auf diesem Tune gefragt.
In solchen Liedern möchte ich meine erste Seite zum Ausdruck bringen.

Wie reagieren die Leute, wenn du dich von dieser Seite zeigst?

Ich bin eigentlich mehr für „Gyal Lyrics“ und humorvolle Texte bekannt, aber die meisten Leute akzeptieren es, wenn ich über ernsthafte Themen singe. Solche Songs werden dann eher in Europa oder in Japan bekannt, als in Jamaika. Das fällt mir jedes Mal auf, wenn ich dort bin. Die Leute singen auch meine „Conscious Lyrics“ mit, was in Jamaika seltener der Fall ist.



Was tust du im Allgemeinen, wenn du nicht mit Auftritten oder Musikaufnahmen beschäftigt bist?

Ich habe angefangen auch Songs bzw. Riddims zu produzieren. Zum Beispiel den Quick Sand Riddim, Magnet Riddim oder „Follw the Arrow“ für Bounty Killer. Ich habe das von Danny Brownie von Main Street gelernt, indem ich mir abgeguckt habe, wie er arbeitet. Ich habe ein gutes Ohr, wenn es ums Songs produzieren geht. Ich war derjenige, der dem Diwali Riddim seinen tighten Sound verpasst hat.
Abgesehen davon habe ich meine „Rehgeh“ Kleiderkollektion (myspace.com/rehgeh) rausgebracht, auf die ich mich nun mehr konzentrieren will. R-E-H-G-E-H ist meine Art Reggae zu schreiben. Die Linie ist schon sehr bekannt in Jamaika und es ist mein Ziel sie auch in Europa und den Rest der Welt zu vermarkten. Daran arbeite ich im Moment.

Danke für das Interview und viel Spaß morgen!

General Degree.........die Foto"s!!!