Reggae in Berlin

ROCKY DAWUNI Europatournee summer 08

Die bisherigen Planungen beschränken sich auf den Zeitraum Juni-August 2008. Den meisten hiesigen Veranstaltern ist Rocky noch nicht so geläufig, was sich nach dieser Tour sicher gravierend ändern wird. Immerhin hat es Rocky bereits fertiggebracht eine Massive von bis zu 50.000 Leuten auf die Beine zu bringen. Hoffen wir, dass in Deutschland eine Reihe von Locations und Festivals Interesse anmelden.

In Vorbereitung der Tour soll deshalb hier versucht werden, dem hiesigen Publikum einen interessanten Künstler in Wort und Bild und natürlich mit einigen Hörbeispielen etwas näher zu bringen. Besonders der Klang seiner Stimme dürfte viele Bob Marley Fans aufhorchen lassen. Allerdings präsentiert Rocky nicht nur Reggae. Seine Musik enthält ebenso viele Elemente des Afro Beat, Dub, Hip Hop und traditionelle afrikanische Rhythmen. Die Live-Szene darf auf ein vielseitiges Programm hoffen.

Zur Person:

Rocky Dawuni stammt aus Ghana, der Großteil seiner Karriere spielt sich aber gegenwärtig in den Vereinigten Staaten ab. Ständig pendelt er zwischen beiden Kontinenten hin und her, um seine vielfältigen Projekte zu pflegen. Rocky ist UNICEF-Botschafter und ist darüber hinaus bei vielen Benefiz-Veranstaltungen und Charities anzutreffen, wie bei Bono´s Humanitarian Organisation „Inspired“ und arbeitet bei vielen Entwicklungshilfe-Projekten mit. Der charismatische Mann mit den langen Dreadlocks strahlt so viel Ruhe und Selbstbewusstsein aus, dass er jeden bewegt und berührt. Er ist ein leise sprechender Mann, der allerdings auf der Bühne das ganze Gegenteil ist und die Massen zum kochen bringt.
Rocky sieht sich als Rasta. Auf meine Frage, wann er denn Rasta geworden und was der Grund dafür sei, meint er Folgendes: „Rasta bin ich bereits seit meiner Geburt. Rasta repräsentiert für mich die Gewissheit in Beziehung zum Bewusstsein von Gott zu stehen. Rasta als eine Bewegung, bringt ein Gefühl der verstärkten Identität aller Afrikaner und darüber hinaus. Das Gefühl in seiner eigenen Vorstellung den wahren Gott zu sehen und das Verständnis, dass Liebe der Hauptweg ist um das zu erreichen - das ist es woran ich geglaubt habe, seit dem ich ein Kind war.“

Reggae in Berlin

Rocky wurde am 22.01.1969 als David Rocky Dawuni, in den „Michel Camp Army Barracks“ geboren. Sein Vater Koyatu Dawuni, Soldat und Local Chief von Dunbon Nayil im Yendi District, sowie seine Mutter Asibi Dawuni, stammen beide aus dem nördlichen Ghana. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Bob verbrachte er seine frühe Kindheit im Michel Camp in Tema in Accra. Rockys Hobby waren schon frühzeitig das Singen und das Zuhören bei den Proben der Tanzbands, wie den „Hot Barrels“, die in den Militärkasernen stationiert waren.
Als eines Tages sein Vater von einer UN-Friedensmission aus dem Libanon zurückkehrte und ihm allerlei Musikartikel und technischen Krimskrams wie Tonbänder, Soundsysteme und Anderes mitbrachte, nahm sein Interesse für die Musik eine ernsthafte Wendung. Als beide Brüder ihre Sekundär- und Universitätsausbildung beendet hatten, schmiedeten sie ihre Absicht gemeinsam in die Musikindustrie zu gehen. In den frühen 90-ern war es dann endlich so weit und Rocky stieg ins Musikgeschäft ein.
Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er als Sänger der Ghanaischen Reggae Gruppe „Local Crises“ auf dem „Pan African Music Festical“ in Accra. Seine Musik wurde dabei inspiriert von Künstlern wie Bob Marley, Fela Kuti, Curtis Mayfield und James Brown. Trotz seiner starken Zuneigung zu seiner Heimat Ghana, entschloss er sich später für einige Jahre in die Vereinigten Staaten zu gehen.
Hier hake ich ein und möchte noch einmal ganz genau wissen, warum er denn nun eigentlich in die USA gegangen ist: „Ich stellte fest, wenn ich mich zu einem kompetenten Musiker entwickeln will und auch in der Lage sein will über die Welt zu reden und das in einem größeren Umfeld, dann musste ich aus Ghana herauskommen. Die Vereinigten Staaten und besonders Los Angeles boten ein Milieu von verschiedenen Kulturen, Kunst und Philosophie, was zur Entwicklung meiner Persönlichkeit half. Das war einer der Hauptbeweggründe um in die Vereinigten Staaten zu kommen.“
Er erweiterte dort seinen musikalischen Horizont und opferte viel Zeit für das Schreiben von Texten und Musikaufnahmen, setzte sich mit den unterschiedlichsten Formen der Musik auseinander und studierte das Musikgeschäft im Allgemeinen. 1995 gründete er dann sein eigenes Label „Aquarian Records“, in dem nun auch sein Bruder Bob mitarbeitete und so die einst in den Militärkasernen geschmiedeten Pläne zur Realität wurden. Das Label ist stationiert in Accra und Los Angeles. 1996 begann dann Rockys Stern am Reggaehimmel zu leuchten, als er mit seiner Debütaufnahme „The Movement“ in die afrikanische Reggaeszene hineinplatzte. Einen besseren Start konnte er sich nicht für sein eigenes Label wünschen. Englands führende und einflussreiche Zeitung „New Nation“ bejubelte ihn daraufhin sogar als „Ghana´s Bob Marley“. Sicher dürfte das etwas übertrieben und der Euphorie geschuldet sein, aber Rockys Stimme und Teile seiner Musik erinnern völlig unbestritten in vielen Tunes an die große Reggae-Legende. Das Album erlangte umgehend fantastische Kritiken, besonders auch die zwei Hit Singles „Sugar“ und „What Goes Around“. Das Album erschien auch in den USA und sorgte dort für Lob und Beifall. Der Presserummel war groß. Das Video zu „What Goes Around“ schaffte es bis auf Platz 3 der Reggae Video Charts. Die starke Medienpräsenz des Albums war grenzüberschreitend und ebnete ihm den Weg zum internationalen Musikstar. 1998 erschien Rockys zweites Album mit dem Titel „Crusade“, in dem sein Streben zur Förderung von Liebe, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit stark zum Ausdruck kam. Crusade´s erste Single und sein fesselndes Video „In Ghana“, eine Würdigung der 40-jährigen Unabhängigkeit von Ghana, erlangte internationalen Hitstatus in Radio und Fernsehen. Mitte 1999 begann Rocky seine erste U.S. Sommer Festival Tour, die gekennzeichnet war vom grandiosen Auftritt auf den Vermont Reggae Festival vor einer Massive von 35.000 Leuten.
Im darauffolgenden Jahr unternahm er die „Africa Roots 2000 Tour“, gemeinsam mit Ishmael Isaac von der Elfenbeinküste und Senegals Positive Black Soul. Mit Stationen bei „NYC`S SOB`S“, das Haus des Blues in Boston, „WOMAD USA“ in Seattle und dem berühmten „Reggae on the River“ in Nordkalifornien, etablierte sich Rocky als einer der Haupt-Live-Reggae-Künstler. Im Jahr 2001 und 2002 setzte er seine Tour durch die Vereinigten Staaten fort, unter anderem mit Auftritten beim berühmten Bumbershoot Festival in Seattle, WA, Reggae in the Park in San Franzisco, dem Detroit World Music Festival und dem Fairfax World Music Festival in Nordkalifornien.
2001 war auch das Veröffentlichungsjahr seines dritten Albums „Awakening“ in Ghana, mit dem der engagierte Künstler sein Streben nach politischer Aufklärung und spiritueller Erleuchtung fortsetzte.
Rocky sieht das Album als Katalysator für die Afrikanische Vereinigung. Mit „I´ll Try“, der ersten Single des Albums, gewann Rocky seinen zweiten Musikpreis in Ghana „Best Reggae Song Of The Year“ in 2002. Den ersten Preis gewann er bereits im Jahr 2000 für die Hitsingle „In Ghana“. Mit „I`ll Try“ kam auch das erste auf 35mm-Format gefilmte Musikvideo in Ghana heraus, welches überwältigend war. Im selben Jahr wurde das erste „Rocky Dawuni Independence Splash“ ins Leben gerufen, welches zu Ehren von Ghana´s Unabhängigkeit abgehalten wurde. Dieses Event findet jedes Jahr am 6. März in Ghana statt und zieht Tausende von Fans an. Die Fernsehübertragung vom Splash 2002 erreichte schätzungsweise 10 Millionen Zuschauer.

Reggae in Berlin

In diesem Jahr, zum 51. Jahrestag der Unabhängigkeit von Ghana, jährte sich dieses Festival inzwischen zum 8. Mal. Wer mehr Infos zu diesem Event haben möchte, kann sich unter Anderem auf nachfolgender Website informieren: www.modernghana.com/music/6529/3/Rocky-Dawunis-independence-Splash-2008-draws-crowds-and-impacts-awareness-in-Ghanas-Northern-region Soweit man versuchen würde, über diese äußerst erfolgreiche Festivalserie gebührend zu berichten, würde der Rahmen dieser Kurzvorstellung gesprengt werden. Wer sich allerdings etwas näher mit dieser Problematik beschäftigt, wird schier fassungslos sein, warum in Deutschland und Europa noch Niemand von Rocky Dawuni Notiz genommen und ihn nicht schon längst dem hiesigen Publikum präsentiert hat.

Im Jahr 2005 erhielt Rocky den „Ghana´s Cultural Ambassador“ Preis und brachte sein bisher letztes Album “Book of Changes” heraus. Ein Album, welches wiederum diverse Musikstile gekonnt vermischt – Elemente von Afro Beat, Dub, Reggae, traditionelle afrikanische Musik, bis hin zu sehr rockigen Elementen. Der Reggae-Sound kommt hier leider etwas zu kurz, aber dafür ist es eine hervorragende Showcase für seinen Afro Roots Sound und seinem einzigartigem Style.

Reggae in Berlin

Trotz dieser musikalischen Mischung auf dem letzten Album möchte ich wissen, wen er zum heutigen Tage als seine Lieblings-Reggae-Artists oder Bands ansieht. Er gibt dazu an: „ Meine Lieblings Reggae Sänger sind Bob Marley, Dennis Brown, Garnet Silk, Toots Hibbert, Third World und Black Uhuru.“ Na wenn das nicht auf grandiose Konzerte hoffen lässt. Wer als Musiker solche Namen angibt, kann die Roots-Reggae Fans ganz sicher nicht enttäuschen.

Mehr Informationen zu seiner musikalischen Laufbahn und seinem einzigartigem Engagement für humanitäre Zwecke findet Ihr bei www.rockydawuni.com und auf vielen anderen Websites, sofern man gezielt danach sucht.

Hier noch einige Pressemeldungen zu Rocky Dawuni, mit freundlicher Genehmigung von dessen Website:

"The Independence Splash was a first-rate example of how music and development can work together for the unity and advancement of the people."
--BBC “Africa on Your Streets" March 2007

"Rocky"s mix of Reggae and Afro beat is infectious."
Nic Harcourt, Music Director, KCRW May 2005

"This is Afro Roots Reggae, blending elements of Roots Reggae, Afro Beat, Dub and traditional African music, and creating an addictive and powerful album. Stand-out tracks are "Wake The Town", "Save Us All", "Africa For Learn", "The One" .. I could list them all. This is a classic."
--JJC BBC Radio 3 "Africa On Your Street" April 2005

"Don"t miss Rocky Dawuni, Ghana"s number 1 roots reggae artist and a Marley disciple whose work both echoes and updates Marley"s Rasta-consciousness reggae."
-- Pick of the Week, Washington Post February 7, 2003 Richard Harrington

"Ghanaian reggae singer-songwriter Rocky Dawuni has excited American audiences with his live "Roots Hop Reggae" adding a hip-hop style deejay to his energetic live set. With the good press from pundits in Britain, the Caribbean and the USA, he could well join the ranks of the few internationally recognized reggae stars from Africa - Lucky Dube, Alpha Blondy and Majek Fasek."
--Gargamel, December 2000

"Dawuni"s music has embraced the more universalist elements of Rastafari as a means of human evolution and African empowerment. "My music seeks to create dialogue and discussion..It seeks to be a vehicle of truth, compassion, love and unity amongst people."
--The Rocket, July 2000

"Praise Jah for Rocky Dawuni. His CRUSADE is a modern reggae classic. This disc is a step up in sight, sound, and content with untypical songwriting as exemplified in cuts "Inside Your Head," "Jah Be For Us," and "In Ghana." Percussive, electric engaging, and direct from Africa."
--SpinRecords.com February 2000

"His music is sure to please fans of live bands (as opposed to studio tracks)…I enjoy the entire album, but my favorite tracks include "Jammin Nation" and "Sweet Bright Day."
--The Carribean Express Vol. II November 1998

"The first song on the CD, INSIDE YOUR HEAD is an extremely upbeat and fulfilling tune. He’s got a pleasant voice and his musical backing is powerful and fresh. Listen to the great and loud Nyabinghi drums on the second cut. The third track, CRUSADE is a really rocking tune. This is a fine and fun follow-up album from the artist who resides in Ghana. Add it to your collection today!"
--ReggaeExpress.com

Hörbeispiele die Ihr keinesfalls verpassen solltet:

In Ghana



Jammin Nation



Sweet Bright Day



Ewurade



text by Peter Joachim
Kontakt: ib-joachim@freenet.de

Mein besonderer Dank geht an Emmanuel Kormedoda von Talking Drum Productions der mich zu diesem Beitrag inspiriert und dabei unterstützt hat. Weiterhin danke ich natürlich Rocky Dawuni für seine Zeit, die er sich für die Beantwortung meiner Fragen und der Überprüfung diverser Daten genommen hat.

Kontaktadresse für Buchungen von Rocky Dawuni:

TALKING DRUM PRODUCTIONS
Emmanuel Kormedoda , Lüninghauser Strasse 108, D- 28865 Lilienthal
Tel.: 04792-310084, - 85, Fax : 04792-310086, Handy : 0172-4221406
E-Mail : info@talkingdrum-productions.com