Reggae in Berlin

Cornadoor & Soundquake - Interview

Hi Cornadoor, wie geht’s?

 

Cornadoor: Gut, danke.

 

Du wurdest ja von den Riddim Lesern zum Besten Newcomer 2008 gewählt. Wie lange bist du eigentlich schon als Sänger unterwegs?

 

Cornadoor: So seit 2003, 2004.

 

Und schon als Cornadoor, oder unter einem anderen Namen?

 

Cornadoor: Als Cornadoor bin ich erst seit letztem Jahr (2008) unterwegs. Davor habe ich mit einer lokalen Band Musik gemacht. War auch Soundboy.

Wie kam es denn eigentlich dazu, dass du von Soundquake gesignt wurdest?

 

Cornadoor: Ich war damals mit der Band unterwegs und dann haben wir einfach mal ein Demo an Soundquake geschickt. Das schien dann erstmal keine Beachtung gefunden zu haben. Letztes Jahr wurdest es dann wieder von Soundquake ausgegraben, und die haben es sich wohl daraufhin überlegt.

 

Soundquake: Diese Demos, die habe ich gehört und fand sie gut. Ich habe sie auf meinem Rechner gehabt und bin immer wieder über sie gestolpert. Und dachte so: „Das ist ne gute Stimme“. Allerdings wurde mir aus der Bielefelder Szene berichtet, dass der gute Cornadoor schwer zu händeln sei und man besser die Hände von ihm lassen solle. Alle haben abgewunken und meinten „vergiss es“. Aber irgendwann sind wir schließlich doch zusammengekommen.

 

Wie ist denn deine internationale Resonanz auf deinen Hammer Tune „Long Road“?

 

Cornadoor: In Finnland war ich in der Radio Playlist drin, in Costa Rica. Aus Trinidad haben mich Leute über Myspace kontaktiert. Es gibt auf jeden Fall jetzt ne Menge Dubplates von diesem Tune all over di world.

 

Dein Debut Album ist schon in Planung?

 

Cornadoor: Wir arbeiten dran. Wir sind noch nicht ganz entschlossen, was wir da machen werden. Wir aber auf jeden Fall schon einiges an Material beisammen.

 

Soundquake: Also wir haben zuerst gedacht, dass wir ne Promo EP machen, so im Herbst. So als ersten Schritt, um einen Release zu haben. Aber inzwischen sammelt sich das Material, so dass wir sagen, wir lassen das mit der EP und machen gleich ein Debut Album. Möglichst im Herbst, mal schauen, ob das klappt.

 

Auf dem Album werden dann bekannte Riddims drauf sein, ebenso wie eigen produzierte?

 

Cornadoor: Ja, auf jeden Fall.

 

In puncto eigene Kompositionen. Wer produziert das, wie läuft das ab?

 

Cornadoor: Ich mach meistens so die musikalischen Layouts. Spiele auf der Gitarre die Akkorde ein und schreibe dazu die Tunes. Und dann schauen wir, wer Interesse daran hat. Sei es eine Live Band, die das dann einspielt oder wie auch immer.

 

Soundquake: Also, diese Layouts, die er zu Hause macht, geben wir dann weiter an Leute, die richtig Musik machen. Da ist dann z.B. Junior Blender aus Hamburg dabei, der hat den „Here I am Riddim“ gebaut. Oder mit House of Riddim haben wir zwei Tracks. Lazy Youth hat ein Riddim produziert. Wir versuchen da natürlich auch unser Netzwerk zu nutzen. Mit den Leuten, mit denen wir eh schon zusammenarbeiten.

 

Wie siehts mit Berlinern aus, z.B: Ganjaman?

 

Soundquake: Bis jetzt noch nicht.

 

Cornadoor, apropos Live Band. Ich habe gelesen, dass du bis Mitte August auf Tour bist. Zusammen mit Uwe Banton und der Sharp Axe Band. Das heißt du nutzt die Band dann?

 

Cornadoor: Ja. Das ist dann auch für mich das erste Mal, neben meinen Anfängen mit meiner Band im Bielefelder Umkreis.

 

Wie schätzt du das ein im Vergleich zu einer Soundsystem Show?

 

Cornadoor: Ich denke, die Bands mit denen ich spielen werde, sind alle ziemlich tough, so dass das gut funktionieren sollte.

 

Kriegst du es als Newcomer eigentlich zu spüren, dass sich viele Leute illegale Downloads ziehen?

 

Cornadoor: Also Soundquake versucht alles mögliche, um meine Songs aufzunehmen und ins Studio zu gehen. Ich kann da nicht sagen, dass ich da einem Nachteil ausgesetzt bin.

 

Soundquake: Das kann man noch nicht beurteilen, da es noch keinen Release gibt. Und das ist unser Aufgabe als Label Verkäufe klar zu machen.

 

Ihr als Plattenvertrieb bemerkt aber schon Einbußen in puncto illegale downloads, oder?

 

Soundquake: Ja, das ist ein grundsätzliches Problem der Musikbranche. Wir versuchen da natürlich so viele Tricks wie möglich. Das Problem ist, sobald ein Album draußen ist, bekommst du es halt, und zwar nur ein paar Stunden später. Als der „Here I am Riddim“ rauskam, konntest du dir den am gleichen Tag herunter ziehen. Oder der Song „Long Road“ ist ja auf der Riddim CD gewesen. Als das Heft herauskam, war auch sofort die CD illegal online. In diesem Fall war es gut für uns, weil es Promotion war. Man kann das Internet ja auch nutzen, ist ja nicht alles schlecht.

 

Die letzte Frage an dich Cornadoor ist, welche Erwartungen du an Berlin hast.

 

Cornadoor: Ich war schon einige Male privat in Berlin. Allerdings war ich musikalisch noch nicht hier und freue mich natürlich drauf

 

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