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Black Scorpio - Interview05.11.2008
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Produzent, DJ, Selector und bald auch Sänger... Black Scorpio hat in seinem Leben vieles gemacht und jede Menge erreicht. Er gehört ohne Zweifel zur alten Schule und steht der Entwicklung, die Reggae und Dancehall heute nehmen äußerst kritisch gegenüber, was meist auch nicht ganz unberechtigt ist. Am Tag nach seinem Auftritt beim Reggae Jam hat er sich extra noch mal die Zeit genommen uns ein Interview zu geben. Du warst ja am Freitag (08.08.08) in Berlin im Yaam. Wie war’s? Es war wundervoll, ich habe die Zeit sehr genossen. Ich weiß, dass es in Berlin sehr viele Reggae-Fans gibt. Schon als ich das erste Mal in Berlin war und auf diesem Boot (Hoppetosse) gespielt habe, merkte ich wie sehr die Leute die Musik lieben. Die Musik hab sich in den letzten Jahren im Allgemeinen sehr verändert. Woher denkst du kam das? Wir gehen durch harte Zeiten. Viele geben in Liedern nur das wieder, was sie auf ihrer Jugend kennen und aus der Umgebung, in der sie aufgewachsen sind. Es ist auch durchaus legitim solche Dinge in Songs zu verarbeiten, aber all das Schlechte sollte auf keinen Fall verherrlicht werden. Genauso wenig sollte sich die Lyrics in das Privatleben der Menschen einmischen. Musik sollte nie Negativität verbreiten. Es ist dringend notwendig, dass wir in der Szene aufräumen und unsere Musik wieder in etwas positives verwandeln.
Wann hast du mit dem Auflegen angefangen? Ich habe mit ungefähr 16 Jahren begonnen aufzulegen und seit meinem zwölften Lebensjahr ging ich auf Dances. So kam ich immer stärker mit Reggae in Berührung und irgendwann habe ich dann angefangen mir LPs zu kaufen. Damals spielte ich jeden Donnerstag an einem Grillfischstand und oft kamen Freunde vorbei und ermutigten mich weiter zu machen. Später veranstaltete ich zusammen mit anderen Talentwettbewerbe. Das war in Ende der 70er/ Anfang der 80er Künstler wie Sassafras, General Trees, Beenie Man Shabba Ranking, Bounty Killer, Junior Reid oder Half Pint sind damals bei uns aufgetreten. Als Buju Banton das erste Mal bei mir auftrat, kam er gerade aus der Schule. Damals gaben wir den Künstlern Prozente, je nach dem wie gut sie waren. Bujus Style war komplett anders als das, was wir sonst gewöhnt waren und mein Partner gab ihm deshalb 20 Prozent, was seht wenig war. Ich nahm ihm daraufhin das Mic weg und sagte „Nein, der Junge hat wirklich mehr verdient. Sein Style ist was besonderes. Ich werde noch 50 Prozent drauf tun.“ Damals war Buju noch ein Niemand und er hat mir das nie vergessen, wie er mir Jahre später sagte. Das hat mich wirklich berührt und es zeigt wie wichtig es ist junge Talente zu unterstützen. Bedeutet das, du arbeitest nur mit Künstlern zusammen, die positive Lyrics schreiben und singen? Du konntest die Entwicklung von Reggae in Jamaika und die Ausbreitung der Musik über die ganze Welt beobachten. Wie beurteilst du diesen Prozess? Ich finde es toll, dass Leute auf der ganzen Welt Reggae hören. Die Musik verbindet die Menschen. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass wir aufhören eine falsche Botschaft durch die Musik zu verbreiten. Ehrlich gesagt unterstütze ich jedes Land, welches Künstlern verbietet aufzutreten, die Hass und Negativität mit ihren Liedern verbreiten. Das mag nicht jedem gefallen, aber es ist mein voller Ernst. Die Musik ist so etwas wunderbares und Bob Marley, Peter Tosh oder Bunny Wailer haben mit Sicherheit nicht für das gelebt, was heute mit Reggae passiert. Sicher ist das keine Angelegenheit, die über Nacht erledigt werden kann, aber wir müssen daran arbeiten. Weltweit. Das stimmt. Doch Musik ist wichtiger als Geld. „Music alone shall live“, so steht es schon in der Bibel. Darauf müssen sich die Menschen wieder besinnen.
Vielen Dank für das Interview.
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