Reggae in Berlin

RAS ZACHARRI

RAS ZACHARRI – Die neue Roots-Hoffung aus Jamaica


05.11.2009



 

Zacharri – Herbs Man - Zum Video

 

Tiwony & Zacharri – Pagans eyes - Zum Video


Ras Zacharris Style überzeugt mich völlig und ich warte gespannt auf sein Album. Und tatsächlich liegt eines Tages ein dicker gepolsterter Umschlag bei mir im Kasten. Das darin befindliche Album mit dem Namen „Herbs Man“ wandert unverzüglich in den Player und der pure Roots Genuss erfüllt den Raum.

..

 

Konsequenter Roots Reggae von Anfang bis Ende, perfekter Sound und eine eindringliche Stimme, die sich irgendwo zwischen Natural Black und Buju Banton einordnen lässt. Doch Ras Zacharri ist nicht nur der Sänger, alle 15 Tracks des Albums hat er selbst geschrieben und komponiert. Gastauftritte von Reggae-Stars wie Natty King, Ras Michael, Luciano und Gregory Isaacs geben der Zusammenstellung noch mehr Gewicht. Auch wenn diese Stücke unbestritten mit zu den besten Stücken des Albums gehören, kann man das Album nicht darauf reduzieren, wie man das so oft bei anderen Artists machen kann. Ras Zacharris Solostücke sind ebenso mitreißend. Der Roots-Fan wird sich kaum beim ersten Anhören auf den ultimativen besten Track des Albums festlegen können. Der Titelsong des Albums, der eingangs bereits als Video vorgestellt worden ist, eröffnet nach einem Intro den Hörgenuss des Albums und schließt ihn am Ende mit einer Melodica Instrumental Version wieder ab. Ich komme nicht daran vorbei noch einmal die „Repeat-Taste“ in Anspruch zu nehmen. Ras Zacharri weiter so!

Jetzt heißt es leider ungeduldig auf Nachschlag zu warten und auf hoffentlich kommende Auftritte von Ras Zacharri in Deutschland.

 

In das Album kann bei Irie Records (www.irie-records.de - and there under "Soundfiles #1") reingehört werden, was mit Sicherheit im Anschluss bei den Roots-Fans zum Kauf führen wird.

 

Wer ist Ras Zacharri?



 

Ras Zacharri wurde als Bogle Broadie im Jahr 1979 in Jamaica geboren. Ein Ort namens Border, der passender Weise direkt auf der Grenze zwischen St. Andrew und St. Mary in St. Catherine liegt, war der Ort seiner Kindheit. Später ging er nach Kingston, um dort bei seinem Onkel zu leben. So lange wie er sich erinnern kann, hatte Musik einen großen Einfluss auf sein Leben. Bereits im Alter von 10 Jahren begann er Songs zu schreiben und stellte sie seinen Freunden in der Schule vor, während sie auf den Schulbänken den Rhythmus dazu trommelten. Als Teenager bekam er dann den Namen Zacharri von dem bekannten Reggae-Artist Buju Banton (Weiteres dazu im Interview.). Als er mit 17 die Schule verließ, machte er bereits einige Aufnahmen, die aber nie veröffentlicht worden. Im Jahr 2000 wurde dann seine erste Single mit dem Titel „Irish Moss“ auf dem „Stumpy Productions Label“, unter dem Namen DJ Bogle herausgebracht. In den lokalen Radiostationen von Irie FM und anderen, war dieser Song vielfach zu hören.



 

Der Rastafari Glauben wurde mit zu seiner größten Inspiration, für sein weiteres Leben und seine Musik. Dies war die Basis für seine friedvollen Botschaften, die er konsequent im Roots-Reggae umsetzt. Später dann wurde er auch Mitglied bei den „12 Tribes Of Israel“.

Er begann dann mit der „Starr Gate Crew“ und „Roots Garden Records“ zusammenzuarbeiten, welche seine Single „When Jah Wrath“ veröffentlichten und in alle führenden Record-Shops brachten. Im Jahr 2006 nahm er mit Luciano, die weltweit gespielte Single „River Jordan“ auf, die mit auf dem jetzigen Album vertreten ist. Es folgten weitere Zusammenarbeiten mit einigen der besten Produzenten, Künstlern und Musikern in Jamaica und Europa. Im September diesen Jahres kam dann schließlich sein nun vorliegendes Debutalbum „Herbs Man“ in die Läden, das vom Label Shem Ha Boreh Records veröffentlicht worden ist.



Ergänzend habe ich noch ein paar Fragen an Ras Zacharri.

 

Peter: Wann genau ist dein Geburtstag?

Ras Zach: Ich bin am 09. Mai geboren.

Peter: Wo lebst du jetzt? Man kann so viele unterschiedlich Orte mit dir in Zusammenhang bringen.

Ras Zach: Ich lebe in Jamaica, aber für ein paar Monate des Jahres bin ich in Großbritannien. Meine Mutter lebt dort.

Peter: Ja und wo in Jamaica lebst du genau? Du sagtest vorhin in St. Ann, aber das ist ja bekanntlich groß.

Ras Zach: In Moneague.

Peter: Hast du eine Frau und Kinder?

Ras Zach: Ja habe ich, eine Frau und zwei Kinder.

Peter: Was machst du in deiner Freizeit, wenn du nicht gerade an neuer Musik arbeitest?

Ras Zach: Ich lese gern Bücher, spiele Fußball, gehe joggen, schaue manchmal Filme an und verbringe die Zeit mit meiner Familie.

Peter: Wer hat dich eigentlich nach Europa gebracht und dort für dich die Kontakte geknüpft?

Ras Zach: Ich bin von selbst dort hingegangen.

Peter: In welchen Ländern von Europa warst du schon auf der Bühne?

Ras Zach: Nein, nein! Ich bin ausschließlich in Großbritannien aufgetreten, aber ich hoffe darauf, einmal eine Welttournee machen zu können.

Peter: Wie lange hast du eigentlich an deinem vorliegenden Album „Herbs Man“ gearbeitet?

Ras Zach: Wir haben an diesem Album ein Jahr lang gearbeitet.

Peter: Hast du einen Lieblings-Reggae-Artist?

Ras Zach: Ich habe keinen Liebling, ich liebe alle Künstler mit guten Botschaften in ihrer Musik, die eben positive Musik machen. Meine Mentoren sind Peter Tosh, Bob Marley und Buju Banton, welcher auch mein Onkel ist.

Peter: Wie ist deine familiäre Beziehung zu Buju? Ist er der Bruder deiner Mutter oder deines Vaters?

Ras Zach: Unsere Beziehungen sind sehr gut. Buju half mir sehr viel bei meiner Ausbildung während ich aufwuchs. Meine Mutter hätte es sehr schwer gehabt ohne ihn. Er ist der Bruder meiner Mutter.

Peter: Da deine Beziehung zu Buju so gut ist, könntest du da nicht auch einmal gemeinsam mit ihm auf Tour in Europa gehen?

Ras Zach: Ja wenn sich in der Zukunft einmal die Gelegenheit ergibt, werde ich das tun. Aber für jetzt, denke ich, werde ich allein kommen nach Deutschland. Wir versuchen eine Tour für März-April 2010 aufzustellen, um mein Album „Herbs Man“ zu promoten. Bis jetzt ist aber noch nichts bestätigt.

Peter: Du hast den Namen Zacharri von Buju bekommen. Was war der Grund und was bedeutet dieser Name für dich?

Ras Zach: Zuerst gab mir Buju den Name Zachious als Spitzname. Später entschied ich mich, Ras Zacharri als Künstlername zu nehmen. Es ist hebräisch und bedeutet „Remembered By Jah“. (Anmerkung: Abgeleitet von Zacharias. Arabisch: Die Erinnerung. Hebräisch: Jahwe hat sich erinnert).

Peter: Was ist dein Wunsch für die Zukunft?

Ras Zach: Mein Wunsch ist es zu sehen, dass sich alle Nationen vereinigen als Eins, mit dem Wissen, dass wir alle ein und dasselbe Fleisch und Blut sind. Und ich möchte durch die Welt touren, um Reggae zu singen für Jah People.

Peter: Wie lautet deine Botschaft für die Leser dieser Story?

Ras Zach: Meine Botschaft für die Leser ist: seid positiv, konstruktiv, ambitioniert und ehrlich. Behütet eure Brüder und Schwestern und haltet euch fern von Ärger. Und erinnert euch an Mama Africa. Repatriation ist ein Muss!

Peter: Ich danke dir für deine Zeit und wünsche dir viel Erfolg für die Zukunft!

Ras Zach: Thanks alot, love & respect!




Copyright:

Text by Peter Joachim

Die persönlichen Fotos mit freundlicher Genehmigung von Ras Zacharri


Mein besonderer Dank geht an Ras Zacharri (www.myspace.com/raszachari2) und Shem Ha Boreh Records (www.myspace.com/shemhaborehrecords).