Reggae in Berlin

Pressure Interview - Yaam 04.06.2008

Bist du zufrieden mit der Show?

Ja, sehr. Es ist toll so viel positive Energie vom Publikum zu bekommen. Ich hatte das Gefühl die Leute mit meiner Musik wirklich erreicht zu haben.



Also verstehst du dich mehr als Botschafter oder ist es doch eher dein Ziel das Publikum zu unterhalten?

Beides. Denn die Menschen gehen auf Konzerte um unterhalten zu werden, aber gleichzeitig sollte man sie mit der richtigen Botschaft „unterhalten“. Ich bin ein Rastaman und stehe damit für eine bestimmte Gesinnung, die ich den Menschen näher bringen möchte. Das gelingt am besten, wenn die Leute auf meinen Konzerten Spaß haben und sich wohl fühlen. Es ist eine Kunst Entertainment mit einer Botschaft zu verbinden und dadurch etwas großartiges zu schaffen womit man die Menschen berühren kann.

Wann hast du angefangen dich stärker mit Musik zu befassen?

Nun, das hat schon in meiner Kindheit angefangen. Ich habe früh angefangen Trompete und Schlagzeug zu spielen. Mit 18 habe ich dann angefangen selber Texte zu schreiben und zu singen, weil mir klar geworden ist, dass es das ist was ich liebe. Also habe ich die Trompete und alles andere bei Seite gelegt und habe mich nur noch darauf konzentriert meine eigenen Lieder zu schreiben und aufzunehmen.

Und woher nimmst du die Inspiration für deine Texte?

Gott gibt mir die Inspiration, die ich für meine Lieder brauche. Außerdem ziehe ich sie aus der Liebe die Menschen mit entgegenbringen. Ich verarbeite in meinen Texten auch Dinge die um mich herum und in der Gesellschaft im Allgemeinen passieren und schreibe über Erfahrungen, die ich gemacht habe und alltägliche Probleme, denen man sich immer aufs Neue stellen muss. Die Inspiration kommt also aus vielen verschiedenen Richtungen.



Verstehe. Welche Botschaft möchtest du konkret den Menschen vermitteln?
Die Botschaft von Liebe, Gerechtigkeit, Einheit und gleichen Rechten für alle. Ich verstehe mich als Stimme des Ghettos und ich spreche aus was die Menschen dort nicht sagen können. Ich bin auserwählt für sie zu sprechen durch meine Musik. Die Leute haben viele Probleme, aber können kaum darüber sprechen, weil es niemanden gibt an den sie sich wenden könnten. Also nutze ich meine Musik um der Welt eine Seite des Ghettos zu zeigen und näher zu bringen, die man nicht sehen kann.

Das ist das erste Mal das du in Berlin bzw. in Deutschland bist. Was hast du vorher über Berlin/Deutschland gehört und welche Erwartungen hattest du?
Natürlich habe ich etwas über Adolf Hitler, den Holocaust und viele andere schreckliche Dinge gehört. Aber das ist die Vergangenheit. Seit dem hat sich viel verändert. Nicht nur in Deutschland sondern in der ganzen Welt. Deutschland ist schöner als ich gedacht habe. Man findet überall viele historische Gebäude und mir gefällt die Art und Weise wie die Menschen hier leben. Ich bin in letzter Zeit viel gereist und habe viel neues kennen gelernt an den Orten an denen ich gewesen bin. Nicht desto trotz werde ich immer ein Rasta bleiben sowie ein Alligator gefangen in einem Schweinestall doch immer ein Alligator bleibt.

Und hast du vorher etwas über Berlin gehört?

Nun, ich habe früher in der Schule etwas über die Berliner Mauer gelernt. Ansonsten hatte ich keine konkreten Vorstellungen von der Stadt bevor ich hier her kam.

Was kannst du uns über dein neues Album erzählen?

„The new Album is hot like fire!!!“ Insgesamt sind es 16 Tracks und jeder Track hat etwas einzigartiges an sich. Es ist ein Album das auch deine Großeltern gefallen wird. Es ist für jeden etwas dabei. Für Leute die gerne Party machen und für welche die auf Roots and Culture stehen. Es gibt Songs über Liebe und Beziehungen und über gesellschaftliche Themen und Probleme. Das Album vereint viele Aspekte in sich und wird daher, denke ich, den Menschen lange in Gedächtnis bleiben.

Als letztes würde ich gerne wissen welche Pläne du für die Zukunft hast.

Ich hoffe auf jeden Fall bald wieder durch Europa touren zu können. Es ist mein Ziel Reggae auf ein internationaleres Level zu bringen ohne dabei den Fokus auf die Wurzeln zu verlieren. Ich möchte zu den Künstlern gehören, die dazu beitragen, dass Reggae „real“ bleibt.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast uns ein paar Fragen zu beantworten.





Interview by RedMamba.