Reggae in Berlin

Aidonia

Wie war es für dich heute im Yaam auf der Bühne zu stehen?

 

Es macht mir immer Spaß auf der Bühne aufzutreten und heute hatte ich die Gelegenheit vor einem ganz neuen Publikum zu stehen. Es ist mein erstes Mal in Berlin, deswegen wollte ich mein Bestes geben, um den Leuten eine gute Show zu liefern. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

 

Es ist also dein erstes Mal in Berlin. Wie gefällt dir die Stadt?

 

Mir gefällt die Stadt soweit gut, auch wenn ich bis jetzt nicht allzu viel gesehen habe. Ich weiß das Berlin eine große historische Bedeutung hat und das beeindruckt mich.

 

Vor einigen Jahren hast du mit einigen Freunden JOP (Jag [=Jah A Guide] One Production) gegründet, erzähl mir bitte etwas darüber.

 

JOP ist quasi eine Firma oder eine ganze Bewegung. Wir sind ein Label, produzieren Musik, vertreiben Merchandise... Gleichzeitig haben wir viele Artist in unserem Camp. In Zukunft haben wir auch geplant unsere eigene Kleidermarke zu kreieren.

Die Geschichte von JOP begann in den 90ern, als ich noch zur High School ging. Mit JOP habe ich angefangen Musik zu machen. Ich habe seitdem viel gelernt und konnte durch JOP in Kontakt mit anderen Künstlern gekommen, von denen ich mir eine Menge abgucken konnte. Seit damals dreht sich mein ganzes Leben nur um die Liebe zur Musik.

 

Du hast einige Jahre in New York bei deinem Vater gelebt...

 

Ja, das war in den späten 90ern. Ich bin damals zwischen New York und Jamaika gependelt.

 

Hast du dort auch Musik gemacht?

 

Klar, dort habe ich sozusagen richtig angefangen. In der High School bewegte ich mich noch auf einem ganz anderen Level. Erst in New York habe ich angefangen richtig aufzutreten. Dort habe ich erst das Selbstbewusstsein entwickelt mich auf die Bühne zu stellen.

 

Gibt es Unterschiede in der Dancehallszene zwischen New York und Jamaika?

 

Nun, in New York leben eine Menge Jamaikaner und letztendlich ist Reggae bzw. Dancehall eine weltweite Sache. Die Musik lebt nicht nur auf Jamaika. Schon seit vielen Jahren ist Dancehall in der Welt bekannt und wird durch weltweite Einflüsse geprägt. An einigen Orten ist Dancehall vielleicht etwas später angekommen, aber der Vibe an sich ist überall ähnlich.

 

Das Business kann manchmal ziemlich hart sein und wie man bei Appleton Temptation Live im letzten Jahr gesehen hat, bleibst auch du davon nicht verschont. Wie gehst du mit solchen Provokationen um?

 

Man muss clever sein und wissen wie man auf solche Ereignisse reagieren muss. Damals bei der Show stand ich auf der Bühne und sang, als jemand ankam und keine CD aus dem Player genommen hat. So ein Verhalten ist natürlich respektlos, aber es ist wichtig einen kühlen Kopf zu bewahren, damit die Situation nicht eskaliert.

Solche Sachen passieren immer mal wieder, aber ich bin nicht auf der Suche nach Trouble. Es ist auf Jamaika (und nicht nur dort sondern weltweit) einfach so, dass egal wohin man hingeht, es immer Menschen gibt die einen herausfordern oder versuchen Ärger zu machen und man muss lernen damit umzugehen.

 

Du planst schon seit einer Weile ein Album zu veröffentlichen. Was ist der neuste Stand der Dinge?

 

Ich arbeite schon eine Weile daran, doch im letzten Jahr war ich nicht wirklich zufrieden damit, wie sich meine Karriere entwickelte. Viele haben sich mir in den Weg gestellt, sodass meine Tunes nur selten gespielt wurden. Deswegen habe ich letztes Jahr im Mai damit begonnen viele Songs aufzunehmen und diese auf dem Dances und im Radio zu promoten. Nun ist meine Karriere dort wo ich sie haben will, also werde ich mein Album definitiv noch dieses Jahr raus bringen. Es werden auf jeden Fall viele neue Tunes drauf kommen. Ich plane auch mit einigen Songs zusammen mit anderen Artist aufzunehmen. Es wird einige Überraschungen geben.

 

Was hast du, abgesehen vom Album, sonst noch in nächster Zeit geplant?

 

Auf der Tour liegen noch einige Shows vor uns. Morgen spielen wir in Italien, dann kommen Norwegen, Schweden... Wenn ich wieder in Jamaika bin, werde ich ein paar neue Tunes aufnehmen und im Juni geht es dann weiter nach Kanada. Danach heißt es wieder Tunes aufnehmen, Videos aufnehmen, am Album arbeiten und meine Songs promoten. Mein ganzes Leben dreht sich um Musik...

 

Danke für das Interview.